Kochen – Entspannung pur oder zusätzlicher Stress?

Kochen – Entspannung pur oder zusätzlicher Stress?

Ein langer Arbeitstag, der Kopf voller To-dos – und dann steht noch das Abendessen an. Für die einen ist das Kochen genau der richtige Ausgleich, um den Stress des Tages hinter sich zu lassen. Für andere bedeutet es zusätzlichen Druck: fehlende Zutaten, Zeitmangel oder unterschiedliche Essenswünsche der Familie lassen die Nerven schnell blank liegen. Doch warum wirkt Kochen auf manche entspannend, während es für andere eher belastend ist? Und wie lässt sich die eigene Wahrnehmung beeinflussen?

Kochen als entspannendes Ritual

Viele Menschen empfinden das Kochen als angenehme Unterbrechung vom Alltag. Das liegt vor allem daran, dass es ganz andere Anforderungen stellt als die meisten beruflichen Tätigkeiten:

  • Haptisches Erleben: Schneiden, Kneten, Rühren – beim Kochen sind die Hände im Einsatz, der Körper wird aktiv. Diese sensorischen Erlebnisse können beruhigend wirken.
  • Kreativität ausleben: Zutaten kombinieren, neue Rezepte ausprobieren – wer Freude am Experimentieren hat, kann sich beim Kochen kreativ austoben.
  • Erfolgserlebnisse genießen: Ein gelungenes Gericht sorgt für unmittelbare Zufriedenheit. Es gibt ein klares Ziel und ein direktes, schmackhaftes Ergebnis.
  • Vorfreude auf das Essen: Wer gerne isst, freut sich auf das, was er gerade zubereitet – und steigert damit die eigene Motivation.
  • Bewusste Ablenkung: Durch die Konzentration auf das Rezept, das Schnippeln und Brutzeln lassen sich Sorgen und stressige Gedanken oft für eine Weile ausblenden.

Dazu kommt oft ein kleines Ritual, das bereits im Supermarkt beginnt: Das Einkaufen von Zutaten, das Auswählen frischer Produkte oder das Durchstöbern von Rezepten setzt einen bewussten Kontrast zur Alltagsroutine und kann den Kopf freimachen.

Wenn Kochen zum Stressfaktor wird

Doch nicht jeder erlebt das Kochen als entspannend. Für manche ist es ein weiterer Punkt auf der ohnehin langen To-do-Liste. Diese Faktoren sorgen oft für Stress:

  • Zeitdruck: Wenn das Essen schnell auf den Tisch muss, bleibt keine Zeit für Genuss oder Kreativität.
  • Unterschiedliche Essenswünsche: Jedes Familienmitglied möchte etwas anderes – und das macht die Essensplanung kompliziert.
  • Fehlende Zutaten: Wer mitten im Kochprozess merkt, dass etwas fehlt, kann sich schnell gestresst fühlen.
  • Verpflichtung statt Freude: Wenn Kochen als Pflicht und nicht als Vergnügen empfunden wird, fehlt die entspannende Wirkung.
  • Gemeinsames Kochen als Herausforderung: Während einige das Kochen mit anderen genießen, fühlen sich andere dadurch unter Druck gesetzt – sei es durch die Koordination der Aufgaben oder die Erwartung, dass das Gericht perfekt gelingen muss.

Wie du das Kochen für dich entspannter gestalten kannst

Ob Kochen als Entspannung oder Stress wahrgenommen wird, hängt stark von der eigenen Herangehensweise ab. Diese Tipps können helfen, den Druck zu reduzieren:

Nimm dir bewusst Zeit fürs Kochen: Wenn möglich, plane Zeitpuffer ein, um nicht in Hektik zu geraten.
Vereinfache deine Rezepte: Nicht jedes Gericht muss kompliziert sein. Einfache, aber leckere Rezepte können genauso Freude machen.
Sieh das Kochen als Achtsamkeitsübung: Konzentriere dich bewusst auf die einzelnen Schritte, die Gerüche, die Farben und Texturen der Zutaten.
Mach das Beste aus dem Einkaufen: Sieh den Einkauf nicht als Last, sondern als Möglichkeit, bewusst aus dem Alltag auszubrechen.
Erlaube dir Improvisation: Falls Zutaten fehlen, experimentiere mit Alternativen – oft entstehen so ganz neue Lieblingsgerichte.
Teile die Verantwortung: Falls möglich, verteile die Aufgaben innerhalb der Familie oder lade Freunde zum gemeinsamen Kochen ein, um den Spaßfaktor zu erhöhen.

Fazit: Eine Frage der Einstellung

Kochen kann sowohl entspannend als auch stressig sein – und oft entscheidet die eigene Haltung darüber, wie es empfunden wird. Wer sich bewusst Zeit nimmt, einfache, aber schmackhafte Gerichte wählt und den Prozess als kreativen Ausgleich betrachtet, kann das Kochen als wohltuende Pause genießen. Falls es jedoch zur Belastung wird, helfen kleine Veränderungen im Alltag, um den Druck herauszunehmen.

Wie sieht es bei dir aus – bist du Team "Entspannung am Herd" oder eher Team "Stress in der Küche"?

Über den Autor: Christine
Bitte geben Sie die Zeichenfolge in das nachfolgende Textfeld ein

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.