Viele Menschen haben im Herbst das Gefühl, mehr Appetit zu haben – besonders auf Deftiges, Warmes und Süßes. Ist das Einbildung oder steckt Biologie dahinter?
Tatsächlich verändert sich unser Stoffwechsel, sobald es draußen kühler wird. Lichtmangel, Hormone und Emotionen spielen eine Rolle – aber auch die Art, wie wir kochen und essen.
Dieser Artikel erklärt, warum der Hunger im Herbst wächst, warum das völlig normal ist – und wie die Küche dabei hilft, das Wohlfühlgewicht zu halten, ohne auf Genuss zu verzichten.
Wenn der Herbst auf den Teller kommt
Es ist jedes Jahr dasselbe Ritual: Kaum werden die Tage kürzer, zieht der Duft von Kürbissuppe, Bratäpfeln oder gebratenen Kastanien durch die Häuser.
Der Appetit scheint zu wachsen, die Portionen werden größer, und die Waage spielt manchmal nicht mehr so freundlich mit.
Aber woran liegt das eigentlich? Ist es die Gemütlichkeit? Der Lichtmangel? Der Körper, der sich auf den Winter vorbereitet?
Oder sind es einfach die vielen leckeren Herbstgerichte, die uns verführen?
Die Antwort lautet: von allem ein bisschen.
Der Herbst ist biologisch, psychologisch und kulinarisch eine Jahreszeit, die unseren Appetit auf natürliche Weise anregt – und das hat faszinierende Gründe.
1. Der Körper im Herbstmodus – was wirklich passiert
Wenn es draußen kälter und dunkler wird, stellt sich unser Körper um – auf Energiesparen, Wärmebewahrung und Wohlgefühl.
Das betrifft sowohl unseren Stoffwechsel als auch unser Essverhalten.
Weniger Licht, weniger Serotonin
Mit dem kürzeren Tageslicht sinkt der Serotoninspiegel.
Serotonin ist ein „Glückshormon“, das Stimmung und Appetit beeinflusst.
Weniger Serotonin = mehr Lust auf kohlenhydratreiche Speisen (Brot, Nudeln, Kartoffeln, Süßes) – weil diese kurzfristig den Serotoninspiegel wieder anheben.
Mehr Melatonin – mehr Müdigkeit
Gleichzeitig produziert der Körper mehr Melatonin – das Hormon, das uns schläfrig macht.
Ergebnis: Wir sind müder, bewegen uns weniger, verbrauchen weniger Energie – und haben trotzdem mehr Hunger.
Kältere Temperaturen, höherer Energiebedarf
Kälte bedeutet: Der Körper braucht Energie, um die Körpertemperatur zu halten.
Doch paradox – dieser Bedarf ist meist geringer, als viele glauben.
Wir denken, wir müssten mehr essen, obwohl die tatsächliche Verbrennung nur leicht ansteigt.
2. Emotionen und Gewohnheiten – warum wir im Herbst „Wohlfühlessen“ suchen
Der Herbst hat nicht nur biologische, sondern auch emotionale Auswirkungen.
Er weckt Erinnerungen, Geborgenheit, Kindheit, Feiertage – und das spiegelt sich im Essen.
Essen als Trost
Wenn es draußen dunkel und nass ist, greifen viele zu warmen, gehaltvollen Mahlzeiten: Eintöpfe, Aufläufe, Süßspeisen.
Das ist kein Zufall – warme Speisen wirken wie eine emotionale Umarmung.
Rituale und Jahreszeitenküche
Der Herbst bringt Traditionen zurück: Apfelkuchen, Kürbissuppe, Punsch.
Diese Gerichte geben Struktur, Sicherheit und Genuss – gerade, wenn der Alltag schneller und kälter wird.
Psychologische Faktoren
Studien zeigen: Menschen essen bei trübem Wetter bis zu 10 % mehr Kalorien als an sonnigen Tagen.
Nicht aus Hunger, sondern weil das Gehirn nach Belohnung sucht.
3. Warum sich der Mythos der Herbst-Gewichtszunahme hält
Der Mythos, dass man im Herbst automatisch zunimmt, hält sich hartnäckig – weil er auf einem wahren Kern beruht.
Aber: Nicht die Jahreszeit selbst macht uns schwerer, sondern unser Verhalten im Umgang mit ihr.
Weniger Bewegung
Regen, Dunkelheit, Müdigkeit – Spaziergänge und Sport fallen leichter aus.
Die Kalorienzufuhr bleibt aber gleich oder steigt.
Kochverhalten
Im Sommer essen wir leicht und frisch.
Im Herbst wird wieder gebacken, geschmort, überbacken – Gerichte mit mehr Fett und Zucker.
Gemütlichkeit = Risiko
Gemütlichkeit ist wunderbar – aber sie senkt den Energieverbrauch.
Das Zusammensitzen bei Tee, Punsch oder Kuchen ist schön, doch es summiert sich.
4. Die gute Nachricht: Appetit ist keine Schwäche
Appetit ist ein Signal des Körpers – kein Feind.
Im Herbst erinnert er uns daran, dass wir uns wärmen, versorgen und verwöhnen dürfen.
Die Kunst besteht darin, die Balance zu halten – und die Küche ist dafür der perfekte Ort.
5. So bleibt die Küche im Herbst ein Ort des Gleichgewichts
Mit ein paar bewussten Entscheidungen lässt sich der natürliche Herbsthunger in gesunde Bahnen lenken.
1. Wärme ja, Fett nein
Wärmende Gerichte müssen nicht schwer sein:
Kürbiscremesuppe, Linseneintopf, Ofengemüse, Vollkornaufläufe – sie sättigen, ohne zu überladen.
2. Clever würzen
Zimt, Ingwer, Chili und Kurkuma regen die Durchblutung an und wärmen, ohne Kalorien.
Sie bringen Herbstaromen auf den Teller und zügeln gleichzeitig den Süßhunger.
3. Licht und Stimmung
Gute Küchenbeleuchtung (z. B. dimmbare LED-Spots wie Derby II Emotion oder Bright II) hebt nicht nur die Stimmung, sondern beeinflusst tatsächlich den Appetit positiv.
Helles, warmweißes Licht simuliert Tageslicht und signalisiert dem Körper: „Alles im Gleichgewicht.“
4. Portionsbewusstsein
Kleine Teller, bewusster Genuss, langsames Essen – das Gehirn braucht etwa 20 Minuten, um „satt“ zu registrieren.
Wer also bewusst kocht, isst automatisch weniger.
5. Getränke mit Ritual
Statt kalorienreicher Heißgetränke (Kakao, Punsch mit Zucker) lieber:
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Selbstgemachten Herbsttee mit Apfel und Zimt
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Warmen Apfel-Ingwer-Aufguss
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oder einfach heißes Wasser mit Zitrone
Diese Alternativen wärmen, duften und bringen den Kreislauf in Schwung – ganz ohne Zuckerfallen.
6. Kinder einbeziehen
Gerade Kinder spüren Saisonen stark.
Wer sie beim Teemischen, Backen oder Gemüseputzen mitmachen lässt, vermittelt gesunde Esskultur spielerisch.
6. Kleine Tricks gegen Herbst-Heißhunger
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Snack-Wechsel: Statt Keksen → Nüsse, Obstchips, Hafer-Crunchies
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Saisonales Obst: Äpfel, Birnen, Trauben stillen Süßhunger
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Suppentage: Einmal pro Woche eine leichte Suppe – entlastet und wärmt
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Tageslicht tanken: Schon 15 Minuten Spaziergang helfen, Serotonin zu stabilisieren
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Regelmäßige Mahlzeiten: Unregelmäßiges Essen verstärkt Appetit und Blutzuckerschwankungen
7. Genuss mit Plan – Meal Prep für Herbsttage
Wer im Herbst vorausschauend kocht, isst gesünder und stressfreier.
Meal Prep (Vorkochen und Portionieren) spart Zeit und schützt vor spontanen Kalorienfallen.
Ein Beispiel für eine Herbstwoche:
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Montag: Kürbissuppe mit Vollkornbrot
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Dienstag: Ofengemüse mit Linsen
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Mittwoch: Apfel-Quark-Auflauf
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Donnerstag: Dinkelpfanne mit Spinat
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Freitag: Familienpunsch und Ofenkartoffeln
So bleibt die Küche im Takt – und der Körper im Gleichgewicht.
8. Und zum guten Schluss – Der Herbst ist keine Diätfalle, sondern eine Einladung
Der Herbst will uns nicht dicker machen.
Er erinnert uns nur daran, dass wir Wärme, Struktur und Genuss brauchen.
Wer auf seinen Körper hört, saisonal kocht und mit Liebe isst, wird keine Probleme haben – sondern das schönste aus dieser Jahreszeit holen:
Wohlbefinden, Geschmack, Balance und echte Zufriedenheit.