„Ich rieche und höre nichts!“ – Wenn der Hunger ruft und die Küche zum Leben erwacht

Es ist später Nachmittag, die Sonne wirft lange Schatten über den Küchentisch, und die Stille im Haus ist fast greifbar. Die Spielzeuge im Wohnzimmer liegen verstreut, ein kleines Auto ist auf halber Strecke zwischen Sofa und Teppich zum Stehen gekommen. Die Luft ist erfüllt von der leichten Wärme eines Frühlingstages – aber sonst ist da nichts. Kein Klappern von Tellern, kein leises Brodeln aus einem Kochtopf, kein vertrauter Duft von Gewürzen oder frisch Gebackenem.

Plötzlich taucht eine kleine Gestalt in der Tür auf. Große Augen, die fragend durch den Raum schweifen, die Stirn in leichter Besorgnis gerunzelt. Die Füße tapsen entschlossen über den Fliesenboden, bevor eine Stimme – halb verwundert, halb empört – die Stille durchbricht:

„Ich rieche und höre nichts!“

Ein Moment der Verwunderung. Ein Satz, der so simpel ist, und doch so viel ausdrückt. Ist es eine Feststellung? Eine Frage? Oder vielleicht sogar eine Beschwerde?

Die Erwachsenen am Tisch halten für einen Moment inne, dann tauschen sie einen wissenden Blick. Das Rätsel ist schnell gelöst: Der kleine Mensch hat Hunger. Nicht nur das – er erwartet ein ganz bestimmtes Ritual. Die Magie des Kochens, das Summen eines brodelnden Topfes, den verführerischen Duft von Essen, der langsam durch die Räume zieht. Aber da ist nichts. Keine Signale, die ankündigen, dass gleich eine Mahlzeit auf dem Tisch stehen wird.

Die Welt eines Kindes ist voller Rituale. Und wenn eines fehlt, dann fühlt es sich an, als sei etwas nicht in Ordnung.

Kinder drücken Hunger nicht immer direkt aus. Sie sagen nicht: „Ich habe Appetit“, sondern:

„Wann gibt es was zu essen?“
„Ich habe Bauchweh!“ (Übersetzung: Mein Magen knurrt.)
„Gibt es hier nichts zu riechen?“
„Warum ist es so still?“

Hunger ist für sie mehr als nur ein körperliches Gefühl. Er ist ein Erlebnis. Das Essen beginnt nicht erst mit dem ersten Bissen, sondern schon lange vorher – mit Geräuschen, Düften und kleinen Vorbereitungen.

„Ich rieche und höre nichts“ bedeutet also nicht nur, dass der Magen knurrt. Es ist ein liebevoller, kindlicher Hinweis: „Die Welt ist noch nicht so, wie sie sein sollte – lass uns das ändern.“

Wenn die Küche lebendig wird, geschieht etwas Wundervolles.

Stell dir vor, wie der Deckel eines Topfes leise klappert, weil etwas darin zu köcheln beginnt. Wie ein Holzlöffel sanft über den Boden einer Pfanne streicht. Wie der erste Hauch von Gewürzen durch die Luft wirbelt, als ein kleiner Funken Wärme aus dem Ofen entweicht.

Für ein Kind ist das kein simpler Vorgang – es ist eine Form von Zauberei.

Essen ist für sie keine rein funktionale Angelegenheit. Sie erleben es mit allen Sinnen: Sie hören das Brutzeln, sie riechen die Gewürze, sie sehen, wie aus scheinbar einfachen Zutaten eine vollständige Mahlzeit entsteht. Und wenn all das fehlt? Dann fühlt sich die Welt plötzlich ein bisschen leer an.

Jeder von uns hat Gerüche, die ihn in die Vergangenheit katapultieren.

Vielleicht ist es der Duft von frisch gebackenem Brot aus der Kindheit, der in Sekundenschnelle eine warme Erinnerung weckt. Oder das erste Mal, als man als Kind eigenhändig einen Pfannkuchen wenden durfte – und es nach Butter, Zucker und Abenteuer roch.

Für ein Kind sind diese ersten Eindrücke, die sie mit dem Essen verbinden, prägend.

Ein dampfender Teller Suppe an einem regnerischen Nachmittag.
Das leise Klappern von Besteck, wenn die Familie sich versammelt.
Der süße Duft von Vanille, wenn Oma einen Kuchen aus dem Ofen zieht.

Diese Erinnerungen entstehen nicht nur durch das, was auf dem Teller liegt, sondern durch das gesamte Erlebnis.

Und genau das vermisst ein Kind, wenn es in die Küche läuft, sich umblickt und nichts riecht.

„Ich rieche und höre nichts.“

Ein Satz, der nach Veränderung ruft. Eine Aufforderung, die Welt wieder in Ordnung zu bringen – mit einer Mahlzeit, mit einem Ritual, mit dem Zauber der Küche.

Die beste Reaktion darauf? Ein Lächeln, ein wissender Blick, vielleicht sogar ein kleines Spiel.

„Oh nein, dann müssen wir das sofort ändern! Welches Essen möchtest du riechen?“
„Dann hilf mir, die Küche wieder lebendig zu machen!“
„Vielleicht müssen wir erst den Koch-Zauber aktivieren!“

Kinder lieben es, eingebunden zu werden. Das Ritual beginnt nicht erst, wenn der Teller serviert wird – es beginnt mit der Vorfreude, mit dem Vorbereiten, mit den ersten Geräuschen der Küche.

Und so beginnt die Verwandlung:

Das Kind darf einen Kochlöffel in der Hand halten – ein Symbol für die bevorstehende Verwandlung der Zutaten.
Es darf helfen, die erste Zutat in eine Schüssel zu geben – ein kleiner Schritt, der große Bedeutung hat.
Vielleicht darf es sogar pusten, damit die „Zauberglückswürze“ sich über das Essen verteilt.

Wenn das Essen schließlich auf dem Tisch steht, ist es mehr als nur eine Mahlzeit.

Es ist eine Geschichte, die erzählt wurde.
Ein Abenteuer, das gemeinsam erlebt wurde.
Ein Moment, der sich in die Erinnerungen einbrennt.

Essen ist nicht nur Nahrung – es ist Kultur, es ist Bindung, es ist Liebe.

Ein Kind, das sagt „Ich rieche und höre nichts“, fordert uns auf, diesen Moment mit ihm zu teilen. Es ruft nach Wärme, nach Nähe, nach dem Gefühl, dass alles in Ordnung ist.

Und wenn dann endlich der erste Bissen genommen wird und das Kind lächelnd sagt:

„Jetzt rieche ich was!“

Dann wissen wir, dass wir alles richtig gemacht haben.

Kinder haben ihre eigene Art, die Welt zu entdecken – und ihre eigene Art, Bedürfnisse auszudrücken. Der Satz „Ich rieche und höre nichts“ ist kein Rätsel, sondern eine Einladung: Eine Einladung, gemeinsam Zeit zu verbringen, eine Mahlzeit zu zelebrieren und das Essen als Erlebnis zu sehen.

Also: Wenn das nächste Mal ein kleiner Mensch mit großen Augen in der Tür steht und diesen Satz sagt – dann ist es nicht nur Zeit, den Herd anzumachen.

Es ist Zeit für ein kleines Wunder. ??️

Über den Autor: Christine
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