Sauerteig-Anstellgut-Starterteig selbst herstellen In 5 Tagen zum eigenen aktiven Sauerteigstarter

Lerne, wie du deinen eigenen Sauerteigansatz ganz einfach zu Hause züchtest – in nur 5 Tagen und mit nur zwei Zutaten. Ideal für Anfänger und alle, die natürliches, aromatisches Brot lieben.

Es gibt kaum etwas Ursprünglicheres in der Küche als selbst gebackenes Brot – und der Schlüssel dazu ist ein lebendiger, kräftiger Sauerteigstarter. Viele glauben, Sauerteig sei kompliziert oder brauche besondere Zutaten, doch das Gegenteil ist der Fall: Mit etwas Roggenmehl, lauwarmem Wasser und ein paar Tagen Geduld entsteht ein kleiner Mikroorganismen-Kosmos, der dein Brot locker, aromatisch und lang haltbar macht.

In dieser Anleitung zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du deinen eigenen Sauerteigstarter zuverlässig aufbaust. Ganz ohne Tricks, ohne Spezialausrüstung und absolut anfängertauglich. Du wirst sehen: Bereits nach wenigen Tagen blubbert, duftet und arbeitet dein Starter, und du kannst daraus echtes handwerkliches Brot zaubern – genau so, wie es seit Jahrhunderten gemacht wird.

In 5 Tagen zum eigenen aktiven Sauerteigstarter

Diese Anleitung basiert auf bewährten traditionellen Methoden und funktioniert zuverlässig mit Weizenmehl Type 1050, Weizen-Vollkorn oder Roggenmehl Type 1150. Roggen ist am verlässlichsten, daher nutze ich ihn in dieser Anleitung.

Zutaten & Utensilien

Zutaten

  • Mehl: 1 Packung Roggenmehl 1150 (du brauchst ca. 300 g insgesamt)

  • Wasser: lauwarm (ca. 26–30 °C)

Utensilien

  • 1 sauberes Schraubglas oder Kunststoffbehälter (mind. 500 ml)

  • Löffel

  • Küchenwaage

  • Ein lockerer Deckel oder Tuch mit Gummi

Ablauf – Tag für Tag

Tag 1 – Start

40 g Roggenmehl + 40 g lauwarmes Wasser in das Glas geben.
Gut verrühren, bis ein glatter Teig entsteht.

➡️ Glas locker abdecken (nicht luftdicht).
➡️ Bei 25–28 °C ruhen lassen (Heizungsnähe, ausgeschalteter Backofen mit Lampe, Wärmflasche daneben).

Tag 2 – Erste Aktivität

Du wirst leichte Bläschen oder einen leicht säuerlichen Geruch bemerken – alles normal.

Starter füttern mit:

  • 40 g Roggenmehl

  • 40 g lauwarmem Wasser

Wieder gut verrühren und abdecken.

Tag 3 – Jetzt wird’s lebendig

Der Starter sollte nun sichtbare Blasen haben und leicht nach Joghurt oder Apfel riechen.

Wieder füttern mit:

  • 40 g Roggenmehl

  • 40 g Wasser

Gut verrühren.

Wenn er sehr aktiv ist (Volumenanstieg über 50 %), kannst du schon am Tag 3 zu Weizen wechseln. Roggen ist aber stabiler und sicherer.

Tag 4 – Fast fertig

Jetzt sollte der Teig deutlich aktiv sein:

  • viele gleichmäßige Bläschen

  • angenehm mild-säuerlicher Duft

  • Volumenzunahme nach 4–6 Stunden

Wieder füttern:

  • 40 g Mehl

  • 40 g Wasser

Tag 5 – Einsatzbereit

Der Sauerteig ist fertig, wenn er:

✔️ blubbert
✔️ luftig ist
✔️ in 4–6 Stunden sein Volumen deutlich vergrößert
✔️ frisch-säuerlich riecht (nicht stechend oder alkoholisch)

Jetzt hast du aktives Anstellgut, mit dem du Brot backen kannst.

Aufbewahrung

Nach dem letzten Füttern:

  • Im Kühlschrank: 1 Woche haltbar

  • Danach wieder füttern (40 g Starter + 40 g Mehl + 40 g Wasser)

Je öfter du fütterst, desto kräftiger wird der Sauerteig.

Regeneration / frischen Starter bekommen

Wenn dein Sauerteig träge wirkt:

  • 2–3 Tage lang täglich bei Raumtemperatur füttern

  • Alles außer 20 g Starter weggeben

  • 20 g Starter + 40 g Mehl + 40 g Wasser → kräftig füttern

Nach 2–4 Fütterungen ist er wieder top fit.

Tipps für sicheren Erfolg

  • Roggen funktioniert am zuverlässigsten.

  • Verwende kein chlorhaltiges Wasser (kurz abstehen lassen).

  • Starter mag Wärme – unter 22 °C wird er langsam.

  • Starter NIE luftdicht verschließen!

  • Wenn es stark nach Nagellack riecht → einmal „auffrischen“ (s. Regeneration).

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