Zartes Fleisch, knusprige Haut und der Duft von Äpfeln, Rotkohl und winterlichen Gewürzen – eine Martinsgans ist der Inbegriff herbstlicher Festküche. Dieses Rezept kombiniert traditionelle Aromen mit klarer, praxiserprobter Zubereitung. Ideal für das Martinsfest, den ersten Advent oder ein feierliches Familienessen im November.
Wenn der November Einzug hält, die Tage kürzer werden und der Duft von Äpfeln, Rotkohl und Gewürzen durchs Haus zieht, ist es Zeit für eines der schönsten Feste des Spätherbstes – Martinstag. Die Tradition, eine knusprige Gans zu servieren, reicht bis ins Mittelalter zurück. Damals sollte das Festmahl an den heiligen Martin erinnern, der für Bescheidenheit, Teilen und Mitgefühl stand – Werte, die auch heute noch gut in unsere Zeit passen.
Eine Martinsgans ist mehr als ein Essen – sie ist ein Erlebnis. Das leise Knistern der Ofenhitze, der Duft von Beifuß und Zitrus, das goldbraune Fleisch, das sich sanft vom Knochen löst – all das macht diesen Klassiker so besonders. Mit Rotkohl und Kartoffelklößen serviert, entsteht ein Gericht, das festlich, wärmend und rundum gelungen ist.
Ob für den 11. November, den ersten Advent oder ein gemütliches Sonntagsessen mit Familie und Freunden – dieses Rezept zeigt, dass traditionelle Küche nicht kompliziert sein muss. Mit etwas Geduld, guten Zutaten und einer Prise Liebe gelingt die Gans garantiert – außen knusprig, innen zart und voller herbstlicher Aromen.
Zutaten (für 4–6 Personen)
Für die Gans:
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1 Gans (ca. 4–4,5 kg, küchenfertig)
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Salz, Pfeffer
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3 Äpfel (säuerlich, z. B. Boskop)
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2 Zwiebeln
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1 Orange (Bio, unbehandelt)
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2 Zweige Beifuß oder Thymian
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200 ml Wasser
Für die Sauce:
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Bratensaft aus der Gans
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1 EL Mehl
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200 ml Geflügelfond oder Wasser
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Optional: ein Schuss Rotwein oder Apfelsaft
Für den Rotkohl:
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1 kleiner Kopf Rotkohl (ca. 1 kg)
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2 Äpfel, gerieben
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1 Zwiebel
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2 EL Gänseschmalz oder Butter
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3 EL Apfelessig
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100 ml Apfelsaft
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1 Lorbeerblatt, 2 Nelken
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Salz, Pfeffer, Prise Zucker
Für die Klöße:
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1 kg mehligkochende Kartoffeln
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1 Ei
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2 EL Speisestärke
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Salz, Muskat
Zubereitung
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Gans vorbereiten:
Innen und außen waschen, trocken tupfen, mit Salz und Pfeffer einreiben.
Äpfel, Zwiebeln und Orange würfeln, mit Beifuß mischen, in die Gans füllen und Öffnung verschließen. -
Braten:
Ofen auf 180 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
Gans mit der Brust nach unten in eine Bratform legen, 200 ml Wasser zugeben.
60 Minuten braten, dann wenden (Brust nach oben) und weitere 2,5–3 Stunden braten.
Regelmäßig mit Bratensaft begießen. Für extra Knusprigkeit: letzte 30 Minuten auf 200 °C erhöhen. -
Sauce:
Bratensaft entfetten, mit Mehl binden, Fond oder Wasser angießen und abschmecken.
Optional mit Rotwein oder Apfelsaft verfeinern. -
Rotkohl:
Zwiebel im Schmalz glasig dünsten, Apfelraspel, Zucker und Gewürze zugeben.
Mit Apfelessig und -saft ablöschen, Rotkohl hinzufügen und 45–60 Minuten schmoren. -
Klöße:
Kartoffeln kochen, pellen, durchpressen. Mit Ei, Stärke, Salz und Muskat zu Teig verarbeiten, Klöße formen und 15–20 Minuten garziehen lassen.
Zubereitungsdauer:
ca. 4 Stunden (inkl. Bratzeit)
Kostenübersicht (Stand Herbst 2025):
| Zutat | Menge | Preis (ca.) |
|---|---|---|
| Gans (4 kg) | 1 Stück | 45 – 55 € |
| Rotkohl, Äpfel, Zwiebeln | 1 kg / 3 Stück | 4 € |
| Kartoffeln, Ei, Stärke | – | 3 € |
| Gewürze, Butter, Fond etc. | – | 3 € |
| Gesamtkosten: | ca. 55 – 65 € | |
| Kosten pro Portion (bei 6 Pers.): | ca. 9 – 11 € |
Vorteile:
✅ Klassisches, festliches Gericht
✅ Perfekt für Familie und Gäste
✅ Reichhaltig, aromatisch, sättigend
✅ Lässt sich gut vorbereiten – Gans kann am Vortag gegart werden
✅ Traditionelles Gericht mit emotionalem Bezug (Martinsfest)
Nachteile:
⚠️ Lange Zubereitungszeit (4 Stunden)
⚠️ Hoher Fettgehalt – nicht ideal für Diäten
⚠️ Kostspieliger als Alltagsgerichte
⚠️ Braucht ausreichend Ofen- und Küchenplatz
Für wen geeignet / nicht geeignet
Geeignet für:
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Familien und Freundesrunden an Feiertagen
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Menschen, die traditionelle Küche lieben
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Gastgeber:innen, die Eindruck machen möchten
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Herbst- und Wintergenießer, die Zeit fürs Kochen einplanen
Nicht geeignet für:
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Personen mit fettreduzierter Ernährung
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Eilige Köche (wegen langer Garzeit)
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Veganer:innen oder Vegetarier:innen
Tipp:
Wenn du das Gericht etwas leichter gestalten möchtest, serviere nur die Gänsebrust statt der ganzen Gans – sie gart schneller und enthält weniger Fett. Dazu passen Selleriepüree oder gebackene Kürbisspalten als moderne Beilage.