Ein klassisches Heiligabendgericht aus Rheinland-Pfalz: frisch gegarter Karpfen „blau“, serviert mit schlichten Salzkartoffeln und zerlassener Butter. Leicht, traditionell und tief in der katholisch geprägten Festkultur verankert.
In vielen Regionen Rheinland-Pfalz’ – besonders in katholisch geprägten Gegenden – ist der Heiligabend traditionell ein Fast- oder Abstinenztag. Fleischgerichte blieben dem 1. Weihnachtstag vorbehalten. Stattdessen kam häufig Fisch auf den Tisch, allen voran der Karpfen.
„Karpfen blau“ ist dabei eines der schlichtesten und zugleich traditionsreichsten Gerichte: Der Fisch wird nicht gebraten, sondern sanft gegart und pur serviert. Kein Überfluss, keine Schwere – genau passend zur stillen, erwartungsvollen Atmosphäre des Heiligen Abends.
Rezept für 4 Personen
Zutaten
Für den Karpfen
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2 küchenfertige Karpfen (je ca. 800–1.000 g)
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2 l Wasser
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250 ml Weinessig oder Apfelessig
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1 Zwiebel
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1 Lorbeerblatt
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5 Pfefferkörner
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Salz
Beilagen
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1,2 kg festkochende Kartoffeln
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100 g Butter
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Petersilie (optional)
Zubereitung
1. Fisch vorbereiten
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Karpfen nicht waschen, nur trocken abreiben (wichtig für die blaue Farbe).
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Innen leicht salzen.
2. Sud ansetzen
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Wasser mit Essig, Zwiebel, Lorbeer und Pfeffer aufkochen.
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Leicht salzen.
3. Karpfen garen
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Hitze reduzieren, Fisch einlegen.
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Nicht kochen, nur bei ca. 80 °C 15–20 Minuten ziehen lassen.
4. Beilagen
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Kartoffeln schälen, in Salzwasser kochen.
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Butter langsam schmelzen, nicht bräunen.
5. Servieren
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Karpfen vorsichtig herausnehmen.
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Mit Kartoffeln und zerlassener Butter anrichten.
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Optional mit Petersilie bestreuen.
Dauer der Zubereitung
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Vorbereitung: ca. 20 Minuten
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Garzeit: ca. 20 Minuten
Gesamt: etwa 40 Minuten
Geschätzte Kosten
➡️ Pro Portion: etwa 4,50–5,75 €
Geeignet für:
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Familienessen am Heiligabend (leicht, traditionell)
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Gäste, die Fisch mögen und ein schlichtes Gericht bevorzugen
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Personen, die bewusst nicht so schwer essen möchten
Nicht geeignet für:
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Menschen mit Fischallergie oder starker Fisch-Abneigung
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Kleine Kinder oder Gäste, die mit Gräten schlecht zurechtkommen
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Personen, die keinen Essiggeschmack mögen (auch wenn er mild bleibt)
Was passt dazu
Klassische Beilagen (passen sehr gut):
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Meerrettich-Sahne oder frisch geriebener Meerrettich (kleiner Klecks dazu)
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Gurkensalat (mild, mit Dill)
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Feldsalat mit Apfelstückchen und leichter Vinaigrette
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Apfelmus (kleine Portion, traditionell zu Fisch in manchen Familien)
Getränke:
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Mineralwasser / Apfelschorle
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Ein trockener Riesling oder Weißburgunder (wenn gewünscht, sehr passend)